Prävention im Fokus: Unsere Erfahrungen mit medialer Präsenz

In den vergangenen Jahren wurde ExPO von verschiedenen Medienvertreter*innen zu den Themen Radikalisierung und Prävention mit Schwerpunkt auf soziale Medien angefragt.

Von unserem ersten Interview 2022 mit der Stabsstelle des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft NRW, in dem wir die Bedeutung von Medien- und Informationskompetenz betonten, bis hin zu aktuellen Beiträgen im WDR und Deutschlandfunk über das Wirken islamistischer Online-Prediger haben wir immer wieder Einblicke in die Dynamiken der digitalen Präsenz extremistischer Akteure gegeben und Eindrücke aus unserer Arbeit vermittelt.

Als öffentlich gefördertes Projekt war es uns ein Anliegen, die Öffentlichkeit für die Risiken extremistischer Botschaften in sozialen Medien zu sensibilisieren und über Präventionsansätze zu informieren. Wir sehen darin einen Beitrag zum Transfer unserer Erkenntnisse in die Öffentlichkeit und eine wertvolle Ergänzung zu unserer Arbeit in den sozialen Medien, da wir auf diese Weise deutlich mehr Menschen erreichen können als mit eigenen Beiträgen.

Es war uns wichtig, ausgewogene und rassismuskritische Perspektiven in den medialen Diskurs einzubringen. Dabei haben wir uns bemüht, die Herausforderungen klar zu benennen, ohne sie zu dramatisieren. Gerade beim stark aufgeladenen Thema Islamismus war es uns wichtig, auf die Problematik hinzuweisen, ohne antimuslimische Ressentiments zu befördern.

Unsere Erfahrung zeigt, dass Medienanfragen oft einen Dominoeffekt auslösen: Den ersten Beiträgen folgen schnell weitere und die Aufmerksamkeit nimmt spürbar zu. Zeitgleich ist das Interesse stark von aktuellen Ereignissen geprägt – nach einschneidenden Vorfällen oder Anschlägen rückt das Thema Radikalisierung im Netz besonders in den Fokus der Berichterstattung. Entsprechend häufen sich in dieser Zeit die Anfragen. Eine Herausforderung war es, den Medienvertreter*innen zu vermitteln, dass unser Schwerpunkt nicht auf Terrorismus liegt, sondern wir präventiv-pädagogisch Angebote schaffen, die deutlich früher ansetzen. Wir machten deutlich, dass auch diese Themen von großer Bedeutung sind und wir gerne unsere Expertise einbringen.

Wir haben auf eine proaktive Medienarbeit verzichtet, wurden jedoch regelmäßig von Medienvertreter*innen angefragt. Zukünftige Projekte und ihre Träger könnten darüber hinaus regelmäßige Pressemitteilungen herausgeben und aktiv auf Journalist*innen zugehen, um ihre Sichtbarkeit und Präsenz in der Öffentlichkeit zu erhöhen und differenzierte und inhaltlich-fundierte Perspektiven in Debatten einbringen zu können.